Gemälde in der Kaufmannskirche
Die Kaufmannskirche verfügt über drei interessante und bedeutende Gemälde, die auch Einblicke in die Stadtgeschichte aus dem 17. Jahrhundert vermitteln.
Porträt Nikolaus Stenger
Im nördlichen Emporenaufgang befindet sich ein Gemälde mit Darstellung einer der bedeutendsten Persönlichkeiten, die in der Kaufmannsgemeinde gewirkt haben. Es handelt sich um den 1680 verstorbenen Magister Nikolaus Stenger, Senior des Evangelischen Ministeriums, Professor an der Erfurter Universität und über viele Jahrzehnte Pfarrer an der Kaufmannskirche. Er traute 1668 Bachs Eltern Johann Ambrosius Bach und Elisabeth Lämmerhirt hier in der Kirche. Stenger wurde in der Kaufmannskirche begraben.
Das Gemälde zeigt im Hintergrund die älteste authentische Ansicht der Kaufmannskirche im Zustand vor 1684 (Nordturm mit einfachem Walmdach, Südturm mit altem gotischen Helm und Taufglöckchen) mit dem sie umgebenden Friedhof sowie dem Emporenaufgang an der Außenwand.
Porträt Caspar Ermes
Im südlichen Emporenaufgang hängen zwei Gemälde des Erfurter Malers Christian Richter. Eines zeigt Kaspar Ermes (* 1592 in Livland, + 1648 in Erfurt) mit dem überlebenden Sohn Johann-Caspar. Ermes war schwedischer Oberst, von 1640 bis 1648 königlich-schwedischer Gouverneur über die thüringischen Staaten und Stadtkommandant von Erfurt. Er ist in der Kaufmannskirche begraben.
Im Detail des Hintergrundes sieht man die Stadt Erfurt als realistische Ansicht um 1648.
Beachtenswert:
links Petersberg mit Peterskirche
Mitte Severikirche und Dom (Dom mit alten Turmhelmen)
im Vordergrund äußere Stadtmauer mit Wall
dahinter innere Stadtmauer
Vielzahl der Türme (Erfordia turrita)
Porträt Anna Ermes
Das zweite Gemälde von Christian Richter zeigt die Ehefrau von Caspar Ermes, geborene Anna von dem Loewenwolde, die ebenfalls in der Kaufmannskirche begraben ist. Die abgebildeten Kinder sind ihre vor ihr verstorbenen Söhne, die im gleichen Grab bestattet wurden, das später auch ihre Mutter aufnahm.