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Evangelischer Stiftskindergarten

Der wohl zweitälteste Kindergarten der Stadt Erfurt gibt sich einen neuen Namen: Die Evangelische Kindertagesstätte des Augusta-Viktoria-Stifts heißt seit dem 1. September 2021 „Evangelischer Stiftskindergarten“. Die Umbenennung erfolgte in Rückbesinnung auf die frühere Namensgebung der Einrichtung als „Kindergarten“ und zur Wiedererkennung als die Einrichtung einer traditionsreichen Stiftung.

Die Umbenennung erfolgte im Rahmen eines Gottesdienstes am 17. September 2021 durch Pfr. Dr. Tilmann Cremer im Außengelände des Stiftskindergartens (Bild). Im Garten des Evangelischen Stiftskindergartens wurde mit Spiel und Spaß für die Kinder gefeiert.

In Thüringen, dem Land der „Erfindung“ des Kindergartens, möchte die Stiftung die frühere Namensgebung wieder aufnehmen. Schließlich ist das Wort „Kindergarten“ ein weltweiter Exportschlager und wird auch in den USA und Japan als Begriff verwendet. Die Bezeichnung „Kindergarten“ stammt vom Friedrich Fröbel, der 1840 den ersten Kindergarten in Bad Blankenburg (Thüringen) gründete.

Im Augusta-Viktoria-Stift hatte man die Einrichtung seit 1991 als „Evangelische Kindertagesstätte“ bezeichnet. Als dann zum 1.9.2020 das Thüringer Kindertageseinrichtungsgesetz in Rückbesinnung auf die Tradition des Thüringer Kindergartens mit dem neuen Namen „Thüringer Kindergartengesetz“ versehen wurde, begannen auch die Überlegungen im Augusta-Viktoria-Stift, die alte Tradition wieder aufzunehmen.

Umbenennung am 17.9.2021
Kuratoriumsvorsitzender Pfarrer Dr. Cremer (links) und Kindergartenleiter Gloria bei der Umbenennung am 17. September 2021

Der Evangelische Stiftskindergarten war bereits 1866 gegründet worden, damals mit dem Namen „Spielschule“ und an der Adresse Hirschlachufer 45. Das damalige Gebäude besteht heute nicht mehr. 1891 erfolgte der Umzug an die heutige Adresse, Hospitalplatz 15a, laut Statut der Stiftung von 1890 mit dem Namen „Kinderbewahranstalt“. Seit wann der Begriff „Kindergarten“ dann konkret genutzt wurde, ist unklar. Sicher ist, dass der „Kindergarten“ am 1.1.1941 zwangsweise an die Nationalsozialistische Volkswohlfahrt übergeben werden musste und im Februar 1946 wieder als Einrichtung des Augusta-Viktoria-Stift eröffnet wurde. 1982 eröffnete im selben Hause dann zusätzlich eine Wochenkrippe für 45 Kindern. 1990 hatte die Einrichtung 30 Plätze in der Kinder-Tageskrippe und 60 Plätze im Kindergarten.

1991 wurden in einem Pilotprojekt Kinderkrippe, Kindergarten und Hortbetreuung in der Evangelischen Kindertagesstätte zusammengefasst. In erweiterten altersgemischten Gruppen werden seitdem die Kinder gebildet und betreut.

Durch Übernahme der Einrichtung am Krämpferufer 10 im Jahr 1992 zählt die Einrichtung mit heute 180 Plätzen zu den größten Kindergärten der Stadt Erfurt.
Die Arbeit der evangelischen Einrichtung wird wesentlich bestimmt vom Dialog der Generationen. Denn an gleicher Adresse leben im Augusta-Viktoria-Stift auch Senioren – und damit Alt und Jung unter einem Dach.

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