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Kantatengottesdienst am Erntedankfest

Der nächste Kantatengottesdienst der Evangelischen Kaufmannsgemeinde findet am Erntedankfest, dem 3. Oktober 2021, statt: wegen der Bauarbeiten in der Kaufmannskirche um 9:30 Uhr in der Augustinerkirche.

Aufgeführt werden die Kantaten
„Herr, hast du nicht guten Samen auf deinen Acker gesäet?“
von Gottfried Heinrich Stölzel (1690 – 1749)
„Schmückt das Fest mit Maien“
von Johann Kuhnau (1660 – 1722)

Der Chor der Kaufmannsgemeinde singt gemeinsam mit
dem Chor der Werkstätten des Christophoruswerks die Chorsätze.

Gesangssolisten:
Christine Besel-Greese Sopran
Antje Jestädt Alt
Mark Mönchgesang Tenor
Heiko Mauchel Bass

Barock-Streicherensemble unter Leitung von Frank Drechsel

Continuo: Kantorin Uta Bindseil

Gesamtleitung: Kantor Michael Jahn

Lassen Sie sich, Ihre Freunde und Angehörigen dazu ganz herzlich einladen.

Informationen zu den Kantaten

Die Kantate des Gothaer Hofkapellmeisters Gottfried Heinrich Stölzel gehört zu seinem Kantatenjahrgang von 1728/29 und ist für Epiphanias Domini, Dominica V, also den 5. Sonntag nach Epiphanias, bestimmt gewesen. Der Text geht auf das Matthäusevangelium 13, Verse 24 und folgende zurück. Weitere Textpassagen stammen vermutlich aus der Feder des Komponisten selbst. Das handschriftliche Notenmaterial liegt im Archiv des Schlossmuseums Sondershausen und wird in dem Gottesdienst erstmals wieder erklingen.

Zur Kantate Kuhnaus schreibt der Musikwissenschaftler Michael Maul:
„Sie, (die abschriftliche Partitur der Kantate aus der Bockemeyer Sammlung) dürfte um 1708 entstanden sein. Textlich erweist sich das ohne Bestimmung überlieferte Stück als eine kunstvolle Kombination aus Bibeltexten (Psalm 118, 27; Hohelied 4,16; 2,10-12; 7,1; 2,8; 4,9; 5,2; 2. Korinther 4,6; 1. Johannes 14,23), frei gedichteten Arien ( von Kuhnau?) und einem Schlußchoral. Im Zentrum steht ein Gespräch zwischen Sopran und Bass, basierend auf stark dialogisierenden Hohelied – Passagen und daran orientierten neu gedichteten Versen. Fast hat es den Anschein, als ob hier ein Hochzeitsdialog von Braut (‚Sulamith‘) und Bräutigam vorliegt. Doch das ganze ‚Spiel‘ ist metaphorisch aufzufassen: Es ist eine regelrecht mystisch anmutende Darstellung der Pfingstereignisse in der Form eines Gesprächs zwischen Gott (der Bräutigam, Bass) und der christlichen Gemeinde (die Braut, Sopran). Über letzterer gießt der ‚Bräutigam‘ den Heiligen Geist – den im Text mehrfach thematisierten Wind – aus.“

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